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NBA: Nach HEAT-Schocker - Jetzt ist der Coach der Boston Celtics gefordert
- Aktualisiert: 27.04.2024
- 19:12 Uhr
- Seb Dumitru
Bereits zum vierten Mal in den vergangenen fünf Playoffs treffen die East-Rivalen Miami Heat und Boston Celtics aufeinander. Und wieder sind die Celtics hoch favorisiert. Miami bleibt jedoch ein formidabler Gegner für das bilanzbeste Team der NBA – und wird sich, auch ohne den verletzten Jimmy Butler, nicht einfach selbst schlagen. Boston ist gefordert.
Von Seb Dumitru
Miami Heat hat es wieder getan! Nachdem das Team aus Florida in Spiel eins von der Nummer eins im Osten vom Parkett geprügelt wurde, antworteten die Untoten vom South Beach mit einem neuen Franchise-Playoff-Rekord in Spiel zwei: 23 erfolgreiche Dreier bei 43 Versuchen. Das reichte zum schockierenden 111:101 Sieg und dem Ausgleich in dieser Serie.
Niemand hatte das auf seiner Bingo-Karte gehabt, nachdem Jimmy Butler – wie vor ihm bereits Terry Rozier und Josh Richardson – verletzt ausfiel und (mindestens) die komplette erste Runde verpassen wird. So gut wie alle Beobachter, Fans und Experten waren sich in einem einig: ohne ihren größten Star und zwei weiteren, wichtigen Rotationsspielern würde Miami vom mit Abstand besten Team der regulären Saison weggefegt werden.
Ein 4:0-Sweep war die häufigste – und fast einzige – Antwort auf die Frage, wie die neueste Neuauflage dieses Duells in diesem Jahr ausgehen würde. Bereits zum vierten Mal in den vergangenen fünf Playoffs treffen diese East-Rivalen aufeinander; drei Mal (2020, 2022, 2023) sahen sie sich in den Conference Finals, zwei Mal ('20 und '23) behielt Miami die Oberhand.
Das Besondere: Beide Male waren die Heat der Underdog. So auch in diesem Jahr. Das ist immer extra Motivation – nicht dass dieses Team sie gegen Boston in der Postseason nötig hätte. Bam Adebayo sagte es nach der Partie am besten, als er davon sprach, wie viel Erfahrung und Ruhe dieser Klub "mit dem Rücken zur Wand" hat.
Das Wichtigste in Kürze
Coach Spoelstra macht viel richtig
Und so machte Coach Erik Spoelstra nach der Demontage am Sonntag das, was er am besten kann: Anpassungen vornehmen und Playoff-Spiele gewinnen. Es war bereits sein zehnter Sieg (bei nur drei Pleiten) in einem Spiel zwei nach einer Auftaktniederlage – die zweitbeste Bilanz aller Zeiten in der NBA. Er legte den Ball in die Hände von Tyler Herro, der sechs Dreier traf und mit 24 Punkten und 14 Assists eine der besten Partien seiner Karriere machte.
All-Star Big Man Adebayo kontrollierte mit einem Double-Double die Zonen, aber es waren Miamis Rollenspieler, die den Unterschied machten: Caleb Martin (fünf Dreier), Jaime Jaquez Jr. (3), Nikola Jovic (3) und Haywood Highsmith (3) trafen zusammen 14 ihrer 21 Dreierversuche, erzielten insgesamt 55 Punkte.
Auch defensiv mischte Miami Bostons hochoktanige Offensive mächtig durcheinander, irritierte Kristaps Porzingis mit einer Armee von kleineren Flügelverteidigern, und zwang den Letten so zu 1-9 aus dem Feld und minus-32 in 30 Spielminuten. Das so gerne zelebrierte Equilibrium im Kelten-Angriff implodierte, Jaylen Brown (33 Punkte) und Jayson Tatum (28) mussten viel mehr alleine machen, als geplant. Die Heat erlaubten 17 Dreierversuche weniger als in Spiel eins und zehn weniger, als die Celtics während der regulären Saison pro Spiel nahmen.
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Boston muss die richtige Balance finden
Jetzt wird es an Joe Mazzulla und der hoch favorisierten Nummer eins liegen, ihrerseits an den richtigen Reglern zu schrauben. Einfach nur darauf zu hoffen, dass Miami ja nicht weiterhin so hochprozentig von Downtown netzen kann, dass sich der Qualitätsunterschied angesichts der verletzungsbedingten Ausfälle früher oder später ja ohnehin bemerkbar machen wird, zieht gegen diese Heat nicht.
Das hat die jüngste Vergangenheit bewiesen: vier Mal in den vergangenen neun Playoff-Duellen gegen Boston traf Miami mindestens 50 Prozent seiner Dreier – und gewann jedes Mal das Spiel.
Boston muss also unbedingt die richtige Balance finden. Zwischen aggressiverem Verteidigen der Dreierversuche, und genügend Disziplin, um dabei nicht die Driving Lanes für Miamis Dribblings in die Zone aufzusperren. Gelingt ihnen das nicht – und lassen die Heat weiterhin so selbstbewusst von Downtown fliegen – droht diese Serie für die Celtics aus dem Gleichgewicht zu kippen.